Anfang Juli habe ich hier darüber geschrieben, dass bald der erste öffentliche Spieletreff in Zusammenarbeit mit Sunderns Wohnzimmer stattfindet und mich das ein wenig umtreibt, wie ich es angehen soll. Danach wurde ich bereits gefragt, wie es gelaufen ist und ob ich auch darüber einen Artikel schreiben werde. Wenn du das hier liest, kennst du die Antwort ;) Es hat nur etwas länger gedauert, da ich den zweiten Termin gerne mit behandeln wollte.
Aber bevor es zum zweiten Termin kommt, geht es erstmal noch weiter zurück.

Der Anfang

Die ersten Gedanken zu einem öffentlichen Spieletreff hatte ich bereits vor ca. 1,5 Jahren. Da ich zu dem Zeitpunkt aber bereits wusste, dass ich aus privaten Gründen bis diesen Sommer nicht dazu komme, habe ich das erst einmal auf die Bank geschoben. Im nachhinein ein Glücksfall, da in der Zwischenzeit Sunderns Wohnzimmer ins Leben gerufen wurde und ich diese Institution für sehr gut geeignet halte. So nahm ich Anfang des Jahres Kontakt auf und wurde beim ersten Telefongespräch, nach einer kurzen Mail vorab, mit „Ach, sie sind der lustige Spielemensch“ begrüßt. Nach diesem, nennen wir es ungewöhnlichen, Start des Gesprächs wurde aber schnell klar, dass das Interesse beiderseits besteht. Erste Termine wurden schnell gefunden und mir im Grunde freie Hand gelassen. Fand ich das gut? Ich weiß es gar nicht mehr. Aber wie sollen sie mich auch bei der Planung unterstützen, wenn sie selbst Nichtspieler sind? So wurden vom Wohnzimmer Tische organisiert und Werbung geschaltet und ich hab mir die euch bereits bekannten Gedanken gemacht.

Die ersten beiden Veranstaltungen

Bewusst haben wir für die ersten beiden Termine einen am Wochenende Nachmittags und einen in der Woche Abends gewählt. Wir wollten schauen, was wie ankommt. Zudem ist Nachmittags für Familien mit kleineren Kindern passender.
So kam also der 12.7. und der erste Termin startete. Zur Unterstützung kamen meine Frau und Sohnemann (der hat sich glaube mehr darauf gefreut als ich :D), meine Eltern und sogar meine Schwester mit Familie vorbei, sind ja nur knapp 2 h fahrt von ihr zu mir. Dankeschön noch mal! Aber auch vom Wohnzimmer kam die Familie mit. So waren wir also 11 Personen und es würde für die Besucher nicht so leer aussehen. Klar hat es mich gefreut, dass ich von all diesen Leuten unterstützt wurde, aber so richtig als Besucher konnte man sie dann auch nicht ansehen. Umso erfreuter war ich, dass fünf „echte“ Besucher vorbeigekommen sind. Viel Neugierde und gute Laune mit im Gepäck war das Eis schnell gebrochen und die ersten Spiele auf den Tischen. Vielfach waren es Kartenspiele wie Cabanga oder LAMA, aber auch an Cascadia wurde sich herangetraut. Dazu wurde nicht nach einer Partie aufgestanden, sondern alle blieben bis zum Schluss, wo sie sogar ziemlich zu Beginn gekommen waren. Für mich ein gelungener Start und als dann alle meinten, sie kommen wieder, war das noch schöner.
Es ging also ein Monat ins Land und gestern war der zweite Spieletreff. Vorsichtig optimistisch, dass die Fünf vom ersten Mal wiederkommen und vielleicht ein paar Bekannte mitbringen, hoffte ich auf wieder ca. 15 Personen. Diesmal jedoch ohne meine Familie und die meiner Schwester.
Mit einem vom ersten Mal hatte ich mich sogar für eine Partie verabredet. Die Welt ist klein und erst recht im Sauerland. Es ergab sich, dass Christian zusammen mit @aschulz1989 studiert hat und wir so in Kontakt getreten sind. Also war ich früh genug da um mit ihm Russian Railroads aufzubauen. Die paar neuen Leute kann ich kurz nebenher begrüßen und dann mich ganz der Erklärung von Russian Railroads widmen. So der Plan. Aber was dann passierte, hat meine Erwartungen maßlos übertroffen und ich bin immer noch hellauf begeistert. 19 Uhr haben wir gestartet und um ca. 19:15 Uhr waren wir 26 Personen, zum Ende hin waren etwas über 30 Leute da. WOW!

Fazit:

• Im Sauerland, ja extra Sauerland, da einige aus deutlich größeren Nachbarstädten kamen, gibt es wohl doch merklich mehr Spieleverrückte als nur André und mich.
• Wir brauchen beim nächsten Mal mehr Tische.
• Die Frage nach dem „Wie oft bieten wir das an?“ wurde mit einem „Auf jeden Fall monatlich!“ schon gestern Abend beantwortet.

Schnell haben sich nach einer kurzen Begrüßung meinerseits Gruppen gebildet und es wurde losgespielt. Spiele haben André und ich mitgebracht, aber auch einige der Besuchenden haben etwas mitgebracht. Was alles gespielt wurde weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Christian und ich sind noch zu unserer Russian Railroads Partie gekommen, der Nebentische spielte Mischwald. Ansonsten habe ich noch Karten und Würfelspiele auf den Tischen gesehen. In einer Tasche war sogar ein Zombicide dabei. Coole Sache. Ebenfalls sehr cool: Die lokale Presse ist neugierig geworden und saß die ganze Russian Railroads Partie mit am Tisch und hat Fragen gestellt. Aber auch danach haben wir uns noch viel über unsere Szene unterhalten, wie ich zum Podcast und Blog gekommen und wie meine Ideen zum Spieletreff entstanden.

Wie geht es weiter?

Als nächstes sind wir bei Stadt, Land, Spielt am 21.9. ab 14 Uhr mit dabei. Da gestern schon sehr viele sagten, dass sie dabei sind (manche machen echt lieber Urlaub als zu uns zu kommen…) bin ich gespannt, wie viele wir da werden. Glaube die 30 werden locker geknackt. Wie wir mit dem Wochenendtermin weitermachen wissen wir noch nicht genau. Vermutlich wird er bleiben, aber seltener als der unter der Woche. Der wird monatlich stattfinden. Dieses Jahr jedoch leider nur noch im Oktober. Im November und Dezember wird das Wohnzimmer renoviert. Im Januar starten wir somit dann richtig durch.

Allen, die bei den ersten Terminen dabei waren, ein ganz großes Dankeschön! Ich habe mich über euch alle mega gefreut. Das der Spieletreff so super ankommt, hab ich absolut nicht erwartet. Heimlich habe ich gehofft, dass wir nach einem Jahr 25-30 Leute sind. Ziel erreicht :) Ihr dürft liebend gerne einen Kommentar hinterlassen, wie es euch gefallen hat. Kommt auch gerne auf den Discord-Server, dort könnte man sich für weitere Termine für Spiele verabreden.