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„Star Wars: Battle of Hoth“ von R. Borg & A. Martinot

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…

Genauer gesagt auf dem Eisplaneten Hoth. Bei wem jetzt bereits das Kopfkino einsetzt sollte ist bei diesem Spiel genau richtig.

Eckdaten zum Spiel

Titel: Star Wars: Battle of Hoth
Autor: Richard Borg, Adrien Martinot
Illustration: Ben Carre, Christophe Duhaze, Tony Foti, Clément Masson
Verlag: Days of Wonder (Original), asmodee (deutsche Version)
Erscheinungsjahr: 2025
Spieleranzahl: 2–4
Spieldauer: 15-20 Minuten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Mechaniken: Kommandokarten, Würfel
Komplexität: gering bis mittel

Der Memoir ’44 – Klon

Klon. Hehe, dabei sind wir doch in der Original-Trilogie ;)
Star Wars: Battle of Hoth basiert mechanisch auf dem Prinzip des Wargames Memoir ’44 und das erkennt man auch sehr schnell wieder. Korrekt gelesen ist auch: Wargame. Während wir in der Vorlage noch im zweiten Weltkrieg kämpfen, sind wir nun also in der neutraleren und unbelasteten Welt von Star Wars. Auch wenn es nicht mit anderen Wargames wie einem Paths of Glory von der Komplexität und Detailtreue mithalten kann, ist es nicht abzustreiten. Wir versetzen Einheiten, taktieren, planen, greifen an und eliminieren gegnerische Einheiten. Fällt das in diesem Setting leichter als im Weltkriegsschauplatz? Mir ja. Hier bin ich auch zu dummen Sprüchen und Scherzen aufgelegt.

Aber wie läuft das jetzt ab?

Zunächst einmal sind dem Spiel 17 Szenarien beigelegt, die uns in das Spiel einführen. Sprich es kommen in den ersten Szenarien immer wieder neue Einheiten und Landschaften hinzu. Die Regel selbst ist nicht sehr umfangreich und so können wir schnell losspielen. Dieses gelingt auch mit Leuten, die Star Wars Fan sind, aber nichts mit Spielen am Hut haben. Denn unsere Züge sind schnell erledigt: Karte von der Hand aussuchen, die Einheiten gemäß der Karte aktivieren und ggf. versetzen und zum Schluss im Regelfall diese angreifen lassen. Da unser Spielbrett in drei Bereiche aufgeteilt ist, dürfen wir mal nur in einem Bereich viele Einheiten aktiveren, mal in mehreren Bereichen wenige. Mal erlaubt die Karte nur einen bestimmten Typen irgendwo und dann wieder irgendeine Einheit zu aktivieren. Mit der Zeit kennt man die Karten und ahnt, was passieren könnte. Das Ende einer Partie ist erreicht, wenn eine Bestimme Anzahl an Medaillen erreicht ist. Diese sind i.d.R. besiegte gegnerische Einheiten.
Etwas Abwechslung bieten hier die Anführer, von denen jede Seite drei mal drei Karten hat. Ach ja: Es wird natürlich Rebellen gegen Imperium gespielt. Auf Hoth, sprich wir befinden uns zu Beginn von Episode V. Mit dabei sind, zumindest in den späteren Szenarien: Infanterie, AT-AT, Suchdroiden, Schneegleiter und Artellerie. Aber nicht nur das, die einzelnen Einheiten werden in diversen Szenarien durch Marker modifiziert. So habe ich mal Elitetruppen, dann einen Scout oder die Infanterie ist mit einem E-Web-Blaster ausgerüstet. Alles keine gravierenden Änderungen, aber dennoch spürbar.

Die Macht stark in diesem Spiel ist?

Ich bin ein sehr großer Star Wars Fan und daher vielleicht nicht objektiv genug in der Betrachtung, aber ich versuche es mal. Wobei, Yoda sagt in Episode V selbst: „Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“
Klar war die Begeisterung groß als das Spiel angekündigt wurde und es endlich ankam. Regel schnell gelesen und meine Frau direkt überredet, dass das genau ihr Ding ist. Ok, war natürlich vorher klar, dass es das nicht ist und nicht wird, aber was solls.
Wie bereits oben erwähnt führen die ersten Szenarien die Einheiten und Gelände ein und das ist spürbar. Zum einen sind diese für die Rebellen nicht wirklich angenehm, zum anderen zeigen sie auch nicht, was hier noch möglich ist. Von den 17 Szenarien, ok ich hab oben geflunkert es sind 18, für das letzte benötigt man aber zweimal das Spiel, gehen 4-5 für die Einführung drauf und bieten merklich weniger als das, was dann kommt. Sind die geschafft wird es aber echt gut. Wenn ihr also Memoir ’44 kennt oder Spiele erfahren seid, spielt 1-2 der ersten Szenarien und dann ab zu den hinteren. Außer ihr möchtet brav alles durchspielen ;)
Anfangs ist es jedoch müßig: Mit ein paar Sturmtruppen auf den AT-AT bist du selbst das Bauernopfer, hast aber selbst kaum eine Chance. Dann entdeckst du aber immer mehr die Vorteile der Landschaften für dich und dann wird es spannend und ausgeglichen. Plötzlich greifst du den AT-AT an und besiegst zwei von den Mistviechern in einer Partie! Doch das Imperium schlägt zurück und plötzlich ist deine Artillerie platt und deine Snowspeeder sind auch nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch wenn die Partien nur 15-20 Minuten dauern ist hierin ein hin und her möglich.
Dennoch gibt es Kartenpech bei dir und Würfelglück beim Gegenüber, welche auch mal eine Partie ganz schnell und eindeutig entscheiden. Davon ab ist es sehr ausgeglichen und oftmals war es nur die Frage, ob die Rebellen oder das Imperium im letzten Zug mehr Würfelglück haben.

Star Wars: Battle of Hoth mit großen Figuren auf der SPIEL25

Fazit:

Es macht schon echt Laune, besonders wenn man Star Wars Fan ist. Zum Spielen noch den Soundtrack einschalten und ab geht der Spaß. Jede Partie ist schnell gespielt, es ist fix auf und abgebaut und bietet erheblich mehr Abwechslung, als ich erwartet habe. Dazu ein offenes System, wodurch online weitere Szenarien abrufbar sind und es einen Szenario-Editor gibt. Von mir eine ganz klare Empfehlung.

✔ Stärken:
✅ kurze Spieldauer
✅ hohe Immersion
✅ viel Abwechslung bei geringem Regelaufwand
✅ Star Wars :D
✅die Macht ist stark in diesem Spiel

❌ Schwächen:
⛔ für Vielspieler etwas zu lange Einführung ins Spiel
⛔ letzte Szenario benötigt zwei Spiele

Transparenzhinweis: Das Spiel wurde mir als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Gesamtbewertung (max. 5 Sterne):

Meinungen der anderen Astronauten

André

Da ich seit klein auf Fan des Star Wars Franchises bin, konnte ich natürlich nicht „Nein“ sagen, als Dominik mich gefragt hat, ob ich „Battle of Hoth“ spielen möchte.

Da wir insgesamt 11 Partien und somit den Großteil der Kampagne gemeinsam gespielt haben, möchte ich es mir auch nicht nehmen lassen und hier ein paar Zeilen zu meiner Spielerfahrung schreiben.

Ehrlich gesagt, habe ich mich nach den ersten Partien gefragt, ob sich das Spiel wirklich über viele Runden trägt. Gerade in den ersten Szenarien hatte ich das Gefühl, dass das Imperium doch sehr überlegen ist. Wenn das Imperium den Rebellen mit einem oder sogar mehreren AT-ATs gegenübersteht, fühlt man sich als Rebell schon unterlegen und steht vor einer Übermacht.
Thematisch ist das natürlich super, jedoch hat der unerfahrene Rebellenspieler meiner Meinung nach gerade am Anfang wenig Chancen.
Dieses Gefühl hat sich in den späteren Szenarios aber sehr schnell gelegt. Zum einen mag dies daran liegen, dass wir sicherer wurden und wussten, wie die jeweiligen Fraktionen gespielt werden, zum anderen lag dies aber auch daran, dass in den späteren Szenarien deutlich mehr Varianz ins Spiel gebracht wird.

Beispielsweise muss das Imperium in einem Szenario die Rebellen überrennen und kann nur gewinnen, indem die Einheiten an einem bestimmten Punkt das Spielfeld verlassen.
Diese Szenarien sind schon deutlich interessanter, als die, in denen man lediglich Punkte sammelt, indem man die gegnerischen Einheiten vernichtet.
Schade finde ich jedoch, dass gerade bei den Rebellen einige Einheiten oder Verbesserungen viel zu selten genutzt werden.

Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen Anführer, die man sich zu Beginn der Partie ins Deck mischen kann. Je nach Szenario kann die Wahl des richtigen Anführers deutliche Vor- oder Nachteile bringen.

Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass mir die Szenarien an sich sehr gut gefallen haben. Die Schlacht um den Eisplaneten Hoth fühlt sich durch die Varianz in den Szenarien sehr „lebhaft“ an. Da ich den geistigen Vorgänger „Memoir 44“ nicht gespielt habe, kann ich leider nicht beurteilen, ob die Szenarien 1 zu 1 auf Star Wars umgeschrieben wurden, oder ob die Szenarien extra für den Kampf um Hoth entwickelt wurden. Da dies lediglich ein spontaner Kommentar ist, habe ich dies nicht erst gegoogelt. 😊 Schreibt es gerne in die Kommentare, wenn ich diese Frage beantworten könnt.

Zusammengefasst hat mir „Battle of Hoth“ wirklich sehr gut gefallen. Die Partien sind mit durchschnittlich 15-20 Minuten schön schnell gespielt, sodass man locker 5-6 oder sogar mehr Partien nacheinander spielen kann. Würde ich mir „Battle of Hoth“ für meine eigene Sammlung kaufen? Dies kann ich mit einem klaren Jein beantworten. Aktuell wüsste ich noch nicht, ob ich noch weitere Runden spielen möchte, und somit würde ich mir das Spiel aktuell auch nicht kaufen, auch wenn der Kaufpreis aufgrund der vielen Minifiguren gerechtfertigt sein könnte. Ich will aber auch nicht ausschließen, dass ich in 6 Monaten oder einem Jahr doch wieder Bock auf ein paar Runden habe. Da Dominik das Spiel besitzt, muss ich es mir nicht kaufen und somit kommt das „Jein“ zustande.

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