First Contact – Landgut von Peter Prinz

Eine Messeneuheit, die mich im Testspiel überzeugt hat: Landgut. Ein entspanntes Kartenspiel um den Bau eines Bauernhofs (mit Mischwald-Vibes).

Eckdaten zum Spiel

Titel: Landgut
Autor: Peter Prinz
Illustration: Alizee Favier, Lena Pappenscheller
Verlag: dlp Games, nanox Games
Erscheinungsjahr: 2025
Spieleranzahl: 1-4
Spieldauer: 45 -60 Minuten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Komplexität: mittel

Ein Bauernhof zum Wohlfühlen

Ihr wolltet schon immer mal ein gemütliches Landgut mit alten Apfelbäumen, neugierigen Hühnern, duftendem Kräutergarten und emsigen Hofbewohnern bauen? Oder legt ihr lieber ausladende Schafweiden an und pflanzt prachtvolle Blumen? Im Kartenspiel Landgut von nanox Games habt ihr die Qual der Wahl: Ihr baut über mehrere Runden euer Landgut und versucht dabei, über die Erfüllung verschiedenster Ziele möglichst viele Siegpunkte zu sammeln. Dabei entstehen in jeder Partie unterschiedliche Bauernhöfe mit immer neuen Schwerpunkten.

Der Kern des Spiels sind dabei die Hofarbeiter: In jeder Runder platzieren wir einen unserer vier verfügbaren Arbeiter auf einem noch unbesetzten Platz unseres Tableaus. Je nachdem, für welche Aktion wir uns entschieden haben, spielen wir eine Karte von der Hand aus und erweitern so unseren Hof, ziehen neue Karten nach oder bauen neue Stallungen, Gärten, Wiesen oder Bauernhäuser, die Platz für zukünftige Hoferweiterungen bieten. Außerdem brauchen wir die Arbeiter, um Ziele zu erfüllen, die uns Siegpunkte bringen und uns neue Felder auf unserem Tableau freischalten lassen, so dass wir weitere Aktionen zur Verfügung haben. Ziele sind beispielsweise das Sammeln bestimmter Rohstoffe oder Münzen oder das Vorhandensein bestimmter Karten in der eigenen Auslage.

Auf der Siegpunkteleiste geht es voran, wenn wir Ziele erfüllen. Die Ziele befinden sich entweder auf unseren Hofkarten oder unterhalb der Siegpunkteleiste – somit gibt es in jeder Partie neue Ziele, auf die es sich zu spielen lohnt. Abwechslung ist hier garantiert.
Unter der Siegpunkteleiste befindet sich die Auslage. Hier erhalten wir neue Karten, die wir entweder nutzen, um unseren Hof zu erweitern oder um sie gegen Münzen wieder abzuwerfen.

Sind alle Arbeiter eingesetzt oder findet sich auf dem Tableau keine sinnvolle Platzierungsmöglichkeit mehr, beenden wir den aktuellen Arbeitstag. Das heißt, wir bekommen alle vier Arbeiter zurück und dürfen entweder eine oder zwei Marktaktionen durchführen. Diese nutzen wir, um Waren oder Karten am Markt gegen Geld zu verkaufen, neue Karten zu bekommen oder die Auslage zu erneuern. Ebenso wie bei den Arbeiteraktionen lassen sich auch weitere Marktaktionen durch die Erfüllung von Zielen freischalten, sodass im Laufe des Spiels neue Aktionen verfügbar werden.

Wir platzieren Arbeiter auf unserem Tableau.

Eine interessante Mechanik: Wir haben exakt 15 Tokens zur Verfügung, die entweder Waren oder Münzen symbolisieren. Um die Tokens geschickt einzusetzen gilt es, stets im Auge zu behalten, wo diese sich befinden und was sie gerade sind. Das Management dieser Token gehört also auch zur Spielmechanik und gibt noch einen interessanten Twist. Beim Probespiel auf der Messe haben wir Landgut als sehr solitär empfunden: Jeder hat in erster Linie seine eigene Kartenhand im Blick und die Interaktion zwischen den einzelnen Spielenden findet nur über die Auslage statt. Hier gibt es die Möglichkeit sich gegenseitig Karten oder Aufträge wegzuschnappen.
Das Spiel endet im Mehrpersonenspiel, wenn die erste Person 30 Punkte erreicht hat. Danach haben alle Spielenden noch zwei weitere Züge, bevor das Spiel wirklich endet. Im Solospiel versuchen wir über sechs Runden möglichst viele Punkte zu erreichen. Fazit nach der ersten Solopartie: Sechs Runden fühlen sich wirklich gut an. Die Balance ist super, das Spiel ist ausreichend lang.

Kurzfazit: Landgut ist ein wunderschönes Spiel – das ist sicher. Es gibt viele, hübsch illustrierte Karten, die die Spielenden ausspielen können. Dank des modularen Aufbaus und der individuellen Ziele über mehrere Runden bietet es auch mehr als genug Abwechslung. Wer Mischwald mag, der sollte auch einen Blick bei Landgut riskieren.

Sarah