Eckdaten zum Spiel
Titel: Cyclades
Autor: Bruno Cathala und Ludovic Maublanc
Illustration: Miguel Coimbra
Verlag: Matagot, Open Sesame Games (Asmodee)
Erscheinungsjahr: 2009 (2025)
Spieleranzahl: 2–5 (4/6 in einer Teamvariante nur in der neuen Auflage)
Spieldauer: 60-90 Minuten
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Mechaniken: Area-Control, Auktion
Komplexität: mittel

Spielmechaniken und Ablauf
In Cyclades spielen wir einen griechischen Stamm im antiken Ägäischen Meer. Kern
des Spiels sind die zwei Phasen des Spiels; Bietphase und Aktionsphase. In Phase
eins, bei den Göttern, wird genau um diese Gunst mit Geldmünzen geboten, Geld ist in
diesem Spiel verdeckt hinter einem Sichtschirm zu halten. Ich biete auf einen Gott, jeder
der Götter: Zeus, Athene, Hera, Poseidon, Ares und Apollo ist mit bestimmten Aktionen
ausgestattet. Nur die entsprechenden Aktionen stehen mir dann diese Runde zur
Verfügung. Werde ich überboten, muss ich sofort auf einen anderen Gott bieten und
damit ggf. den nächsten „rauskicken“. Das geht solange weiter bis jeder „seinen Platz
gefunden hat“. Mit diesen Aktionen bei eben meinem Gott muss ich dann diese Runde
leben. Starke Nerven sind schon in dieser Phase gefragt.

In der folgenden Phase geht es dann an Land und zur See hoch her. Ich will Gebiete
erobern, um mein Rundeneinkommen zu steigern und Bauplätze zu ergattern. Die
Aktionen werden in Reihenfolge der Götter von oben nach unten abgehandelt, hierdurch
wurde in der Biet-Phase die Reihenfolge festgelegt. Wenn man dann glaubt (also ich…)
alles sei vorhersehbar, dann weit gefehlt. Bei fast allen Göttern habe ich die Möglichkeit
Monster vom Markt zu erwerben. Die bringen dann mal richtig Unruhe in die sowieso
schon durch die Biet-Phase komplett aufgebrachte Runde. Durch diese lassen sich
dann, wie gewohnt auch aus anderen Spielen, Einheiten vernichten, Geld stehlen oder
andere fiese Dinge tun.

Was man weiter so tut im Spiel?
Einheiten rekrutieren, Schiffe bauen, marschieren, Gebäude bauen und natürlich Kämpfen. Der Kampfmechanismus ist, um Gottes willen, denkbar einfach. Anzahl Einheiten plus Würfelergebnis summieren mit dem Gegner abgleichen. Pro verlorener Kampfrunde verliert man eine Einheit, das wars.
Das Spiel ist mit Effekten gespickt, es gibt Boni durch Gebäude (Kampfboni,
Kostenreduktion), Helden haben starke Effekte, die einen schnell näher dem Sieg bringen. Habe ich 4 unterschiedliche Gebäude, baue ich diese direkt zu einer Metropole
um und im Grunde geht es genau darum, denn wer am Ende drei davon hat gewinnt das
Spiel sofort und ohne Umwege.
Den angegebenen Rahmen der Spielzeit von 60-90 Minuten haben wir immer deutlich
überschritten. Es knistert ständig am Tisch und da bleiben zumindest bei uns am Tisch
Manipulationsversuche in Biet- und Aktionsphase auf den aktiven Spieler nicht aus und
das kostet eben auch Zeit. Ohne genau das wäre das Spiel für mich auch nur halb so
spannend.

Der Unterschied zur alten Kiste:
Natürlich zeitgemäß gibt es in der neuen Cyclades Legendary Ultimate Edition in der
Kickstarter Edition eine komplette Miniaturenausstattung der Gebäude, Metropolen,
Helden, Armeen und Monster. Jede Farbe hat eigens designte Schiffe und Krieger, jede
Farbe zusätzlich zwei Krieger-Versionen. Die Einkommensmarker sind aus Holz.
Wahnsinn in der Ausstattung. Es gibt auch eine Retail-Version, die ich leider bisher nicht
sichten konnte. In der neuen Version findet man vor jeder Partie einen anderen
Kartenaufbau vor, da die Landschaft durch 12 Kartenteile zusammengesetzt wird.
Regeltechnisch gibt es doch einige Neuerungen, allerdings größtenteils aus dem
Grunde, da hier einige Erweiterungen direkt implementiert wurden, so gibt es Hera
bereits als Göttin und es stehen Helden zur Verfügung. Neu ist vor allem, dass man nun
3 Metropolen statt 2 für den Sieg benötigt. Alles in allem gefallen mir alle Änderungen
richtig gut, die kleinen wie die großen, aber auch mit der alten Version von 2009 und den
darin befindlichen Gebäude-Pappplättchen und dem unvariablem Spielbrett hatten wir
riesig Spaß, da das Spiel im Grunde das Gleiche geblieben ist. Gut so! War ja auch eh
schon super. Die Armeen und Schiffe sind auch hier schon wirklich schöne Miniaturen.
Auf dem Sekundärmarkt ist es zu dem für einen wirklichen Schnapperpreis zu haben.
Hier ein vergleich der alten und neuen Version


Fazit:
Interaktion pur, hier wird geboten und gestichelt. Bündnisse brechen so schnell wie die
Würfel fallen, natürlich immer gegen den vermeintlich Führenden der Runde. Wer ein
kompetitives Spiel mit Biet- und Area-Control-Mechanismus sucht und ebenfalls ein
dickes Fell hat (zwingend erforderlich!), der möge sich in die Cycladen begeben und den
Unmut seiner Mitspielenden in einer epischen abendfüllenden Schlacht auf sich ziehen.
Aus meiner Sicht haben Bruno Cathala und Ludovic Maublanc hier ein Meisterwerk
geschaffen.
✔ Stärken:
✅ geringe Einstiegshürde
✅ hohe Spielerinteraktion
✅ tolles Material
❌ Schwächen:
⛔ bestes Spielgefühl erst bei 4-5 Spielern
⛔ glückslastiges Kampfsystem durch würfeln
Gesamtbewertung (max. 5 Sterne):






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