Während ich in meinem letzten Beitrag noch darüber geschrieben habe, welche Gedanken mir durch den Kopf gehen bzw. gingen, habe ich mir jetzt ein Thema rausgesucht, worüber wir bereits in einer Podcastfolge gesprochen haben. Das ist jedoch schon fast zwei Jahre her und da dachte ich mir, ist ein Update inkl. der Betrachtung von weiteren Punkten bestimmt interessant. Inspiriert wurde ich auch durch Mono, der während unserer letzten Aufnahme hierzu im Nebensatz kurz eine Frage gestellt hat. Bevor ich euch jetzt auch weiter auf die Folter spanne, verrate ich es auch endlich: Es geht um die Brettspielsammlung. Ja, schon wieder. Aber irgendwie doch auch spannend, oder? Zumindest ich mache mir immer wieder Gedanken, ob sich hieran was ändern soll.
Die Glücklichen
Anders ausgedrückt: Meine Frau und ich stellen uns gemeinsam vor unser Regal, natürlich ein Ivar und alles hochkant gelagert ;) und überlegen, was denn verkauft werden könnte. Das Verfahren ist erstaunlich einfach: Jeder schreibt für sich auf, was gehen darf. Überschneidungen sind die glücklichen Kandidaten, die woanders dann hoffentlich öfters auf den Tisch kommen. Denn im Regelfall sind es immer Spiele, die schon längere Zeit ungespielt sind. Hier gibt es mehrere Gründe:
- ein ähnliches Spiel ist eingezogen, dass uns aber besser gefällt
- wir hatten eigentlich nie so großen Gefallen daran, aber zum Verkauf konnten wir uns bis jetzt dann doch nie durchringen
- unser Geschmack hat sich verändert
- es ist zwar neu, aber spricht uns widererwartend doch nicht an
Die häufigsten Gründe sind bei uns der zweite und dritte Punkt. Besonders letzteres kommt kaum noch vor, aber dazu später mehr. Falls ihr noch neugierig seid, wie ich die Spiele denn versuche zu verkaufen, da nutze ich diverse Discord-Server, unknowns, kleinanzeigen, mastodon und bluesky. Hier konnte ich auch noch keine Plattform als lohnender als die anderen ermitteln. Mal klappt es hier besser, mal dort.
Alles ganz konsequent
Konsequenz wird bei der Aussortierung natürlich ganz groß geschrieben! Konsequent bin ich dabei nämlich inkonsequent. Jedes Spiel aussortieren, nur weil ich es schon lange nicht mehr gespielt habe? Ach quatsch, viel zu einfach. Das eine bleibt, weil das in 3-4 Jahren doch super geeignet ist, um es mit meinem Sohn zu spielen. Die bunte Schachtel da vorne rechts, ja genau die, die ist für den Besuch, der vielleicht 2 mal im Jahr da ist und nicht immer was neues lernen möchte. Oder ganz neu im Portfolio: Mit unserem lokalen „dritten Ort“ zusammen versuche ich einen öffentlichen Spieletreff aufzubauen. Da werde ich wohl kaum Leute mit einem „Arche Nova„, „On Mars“ oder „Trickerion“ ans spielen bringen. Also bleiben auch hierfür extra ein paar Spiele im Regal. Falls der Spieletreff gut anläuft, könnten die evtl. als Spende an die Lokalität abgegeben werden und falls er nicht gut anläuft… Ihr wisst schon, was dann wohl passieren wird.
Und einfach verkaufen, nur damit ich Platz für neues habe? Zumindest bewusst habe ich das noch nie gemacht, aber tief im Unterbewussten ist das vermutlich der Hauptgrund für jeden Verkauf. Meine Sammlung passt nämlich genau in mein Regal und wenn das voll ist, ist das voll. Möchte ich also etwas neues haben, benötige ich den Platz hierfür. Aber Platz kann man auch anders finden. Mein Ivar hat ein Eckelement, also einen Dreieckigen Boden in der Ecke. Natur der Dinge stehen die Spiele so, dass ich sie von dort direkt herausziehen kann. Rechts und links davon ist es also leer. Also theoretisch. Praktisch stehen dort evtl. auch Spiele, die wir schon für den Auszug deklariert haben und nur auf ihren neuen Besitzer warten. Nur doof, wenn man die selber dort vergisst…
Die Potentiellen
Auch wenn ich im letzten Artikel geschrieben habe, dass ich nicht immer hinter den absoluten Neuheiten her bin und nicht sofort kaufe, ziehen dennoch immer wieder neue Titel ein. Das erfolgt aber inzwischen sehr gezielt, weshalb Verkaufspunkt vier fast nie zutrifft. Ein Spiel, zumindest die großen Titel, ziehen erst dann ein, wenn ich es zuvor gespielt habe und es mir zusagt. Ausnahmen hiervon gibt es nur wenige und selbst bei kleinen Titeln versuche ich es erst zu testen. Aktuelle Ausnahme ist immer wieder eine neue Hitster-Version. Oder letztes Jahr auf der Spiel der Titel „Tea Garden“. Aber da hab ich natürlich auch nen super Grund: Seit es auf der SPIEL die Similo SPIEL-Edition gibt besorge ich mir die. Letztes Jahr gab es das bei Tea Garden dazu und das hat uns wegen dem Thema schon interessiert. Aber der Hauptgrund war schon das Similo :D
Eine andere Ausnahme sind die neuen Titel von Vital Lacerda. Escape Plan ist der einzige, der mich nicht richtig überzeugt hatte und wieder ausgezogen ist. Aber da war ich auch erst wieder seit einem Jahr im Hobby und es war mein erster Titel von ihm. Vielleicht bekommt der noch ne Chance. Alle anderen gefallen mir, weshalb ich diese Blind kaufe.
Aus dieser gezielten Kaufweise folgt mehr oder weniger direkt, dass nur Titel einziehen, die ich als sehr gut empfinde. Für uns gesehen, da wären wir beim Thema Geschmack. Sie sind also potentielle Kandidaten für unsere neuen Lieblingsspiele. Aktuell gehe ich bspw. davon aus, dass bei uns in den nächsten Monaten, wenn wieder mehr Zeit zum Spielen herrscht, SETI noch durchstarten wird.
Die Auserwählten
Suche ich Spiele denn auch gezielt aus, um eine bestimmte Abwechslung bzw. ein bestimmtes Portfolio zu haben? Das würde ich verneinen. Dafür fehlen aus diversen Richtungen bzw. Mechanismen Titel. Bspw. Dungeon Crawler hab ich nicht. Spiele ich 1-2 mal im Jahr gerne mit. Das reicht dann aber auch. Dafür benötige ich keinen im Regal. Es werden einfach die Titel in Betracht gezogen, die mich reizen und ich gerne häufig spielen möchte.
Auch suche ich keine Spiele um für eine bestimmte Spielegruppe etwas zu haben. Ja, es ist schon so, dass seit wir alle paar Monate in großer Runde spielen, ein oder zwei Titel hinzugekommen sind, die sich hierfür anbieten. Aber diese Titel hätte ich auch zuvor gerne besessen, aber ohne passende Gruppe hierfür hatte ich vom Kauf abgesehen. Extra jedoch etwas zu kaufen, nur damit ich es mit der Familie oder Freunden, die nur wenig spielen, zu spielen, dass lasse ich. Da wird auch ohne gezieltes suchen immer wieder etwas dabei sein.
Bleiben noch diejenigen, die auf andere Art und Weise besonders sind. Online meist mit einem roten „%“ versehen, im stationären Handel oftmals mit großen roten Aufklebern und kleiner Zahl darauf. Hierüber ist meine Meinung vermutlich nicht immer berechtigt, Gegenbeispiel folgt, aber meist wohl doch: Wenn die Titel so lange im Laden verweilten und kaum Interesse daran herrscht, wird das wohl begründet sein. Dementsprechend wird nichts vom Rabatttisch gekauft. Einzige Ausnahme war bisher „13 Tage-Die Kubakrise 1962„. Das hat mich lange interessiert, aber ich wusste, dass mir die zweite Person vermutlich fehlen wird. Als ich es in Dortmund in einem Spielwarenladen für 5 € gesehen habe, konnte ich dann doch nicht mehr widerstehen. Das Spiel habe ich auch bis heute noch im Regal und bin sehr damit zufrieden.
Neugierig auf mehr?
Es gibt bestimmt noch mehr, worüber ich zum Thema „Sammlung“ schreiben könnte. Erweiterungen ins Grundspiel? Wenn ja, was wird aus den leeren Schachteln? Sind Erweiterungen überhaupt ein Pflichtkauf für mich? Wieso lagere ich hochkant? Wonach sortiere ich die Spiele? Und wo ich das gerade schreibe und während dem in die Tasten hauen immer wieder ins Regal geschaut habe: Ich muss los, mir sind ein paar Stellen aufgefallen, die mächtig unsortiert sind. Da muss ich mal ran, damit das wieder schön ist.
In diesem Sinne, ein schönes Sammeln und sortieren :)
Lasst gerne einen Kommentar da oder schreibt auf Discord, wie das bei euch ist oder wenn ihr gerne mehr von mir zu dem Thema lesen möchtet.

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